Zurück

Bewegung Prävention

Welche Rolle spielt Bewegung bei verschiedenen Krankheitsbildern und deren Prävention?

Bewegung und körperliche Aktivität sind wesentliche Bestandteile eines gesunden Lebensstils und spielen eine bedeutende Rolle in der Prävention und Behandlung zahlreicher Erkrankungen. Die positiven Effekte regelmäßiger Bewegung sind gut dokumentiert und betreffen verschiedene Körpersysteme, darunter das Herz-Kreislauf-System, das Muskelsystem, das endokrine System und das Immunsystem. Wir haben für Dich die Rolle von Bewegung bei der Prävention und Behandlung verschiedener Krankheitsbilder recherchiert und hoffen, Dir einen umfassenden Überblick über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema bieten zu können.

Bewegung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) sind eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von HKE. Bewegung verbessert die Herzfunktion, senkt den Blutdruck, reduziert die Herzfrequenz und verbessert die Blutfettwerte. Aerobe Sportarten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen stärken das Herz und die Blutgefäße, während Krafttraining die Muskelmasse und -kraft erhöht, was ebenfalls positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat.

Eine Meta-Analyse, die im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko für koronare Herzkrankheiten (KHK) um etwa 20-30 % senken kann. Bewegung trägt zur Reduktion von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel und Übergewicht bei und verbessert gleichzeitig die Insulinsensitivität, was das Risiko für Typ-2-Diabetes und damit verbundene kardiovaskuläre Komplikationen verringert.

Auswirkungen von Sport auf Diabetes Mellitus Typ 2

Diabetes Typ 2 ist eine chronische Erkrankung, die durch Insulinresistenz und eine gestörte Insulinproduktion gekennzeichnet ist. Bewegung ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung und der Prävention von Typ-2-Diabetes. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Insulinsensitivität, erhöht die Glukoseaufnahme in die Muskelzellen und hilft, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Die „Diabetes Prevention Program“ (DPP) Studie hat gezeigt, dass durch eine Kombination aus Gewichtsreduktion und regelmäßiger körperlicher Aktivität das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 58 % reduziert werden kann. Sowohl aerobe als auch anaerobe Übungen sind effektiv, wobei eine Kombination aus beidem die besten Ergebnisse liefert.

Krebserkrankungen

Bewegung spielt ebenso eine essentielle Rolle bei der Prävention und Behandlung von Krebs. Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für verschiedene Krebsarten wie Brust-, Darm-, Prostata- und Lungenkrebs senken. Die Mechanismen, durch die Bewegung das Krebsrisiko reduzieren, umfassen die Regulation von Hormonen wie Östrogen und Insulin, die Reduktion von Entzündungsmarkern und die Verbesserung der Immunfunktion.

Studien zeigen, dass körperlich aktive Menschen ein um 20-30 % geringeres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, sowie ein um 20 % geringeres Risiko für Brustkrebs bei Frauen nach der Menopause. Bewegung kann auch die Lebensqualität und das Überleben von Krebspatienten verbessern, indem sie die körperliche Funktion, die Muskelmasse und die psychische Gesundheit unterstützt.

Ist Sport bei Osteoporose und Knochenkrankheiten sinnvoll?

Osteoporose ist eine Erkrankung, die durch eine niedrige Knochendichte und eine erhöhte Anfälligkeit für Knochenbrüche gekennzeichnet ist. Bewegung, insbesondere gewichtstragende Aktivitäten wie Gehen, Laufen und Krafttraining, spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Osteoporose. Diese Aktivitäten fördern die Knochendichte und -stärke, indem sie die mechanische Belastung der Knochen erhöhen und die Knochenumbauprozesse stimulieren.

Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität während der Kindheit und Jugend, wenn die Knochenmasse aufgebaut wird, das Risiko für Osteoporose im späteren Leben signifikant reduzieren kann. Auch bei älteren Erwachsenen kann Bewegung die Knochenmasse erhalten und das Bruchrisiko senken.

Wie kann Sport bei Depression und Angststörungen helfen?

Psychische Erkrankungen wie Depression und Angststörungen sind weltweit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Bewegung hat sich als wirksame Strategie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit erwiesen. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Freisetzung von Glückshormonen und anderen Neurotransmittern, die das Wohlbefinden und die Stimmung verbessern.

Eine Studie, die in der Zeitschrift „JAMA Psychiatry“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass körperliche Aktivität ähnlich effektiv wie die Einnahme ines Medikamentes sein kann, um Symptome einer leichten bis mittelschweren Depression zu lindern. Bewegung kann ebenso Angstzustände reduzieren und die Schlafqualität verbessern, was wiederum positive Effekte auf die psychische Gesundheit hat.

Körperliche Aktivität und Adipositas

Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für zahlreiche chronische Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten. Bewegung ist ein zentraler Bestandteil der Gewichtsreduktion und -kontrolle. Durch regelmäßige körperliche Aktivität wird der Energieverbrauch erhöht, was zur Gewichtsreduktion beiträgt, wenn es mit einer kalorienreduzierten Ernährung kombiniert wird.

Aerobe Übungen wie Laufen und Radfahren sind besonders effektiv, um Kalorien zu verbrennen, während Krafttraining hilft, die Muskelmasse zu erhalten oder zu erhöhen, was den Grundumsatz und damit den Energieverbrauch im Ruhezustand erhöht. Langfristig führt dies zu einer verbesserten Körperzusammensetzung und einer Reduktion der gesundheitlichen Risiken, die mit Adipositas verbunden sind.

Gelenkerkrankungen und Arthritis

Gelenkerkrankungen wie Osteoarthritis und rheumatoide Arthritis können die Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Bewegung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und dem Management dieser Erkrankungen. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt die Muskulatur, die die Gelenke unterstützt, verbessert die Flexibilität und reduziert Schmerzen und Steifheit.

Ein gezieltes Übungsprogramm kann helfen, die Funktion und Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und die Progression der Erkrankung zu verlangsamen. Wasserbasierte Übungen wie Schwimmen oder Wassergymnastik sind besonders vorteilhaft, da sie die Gelenke weniger belasten, während sie gleichzeitig die Muskeln stärken.

Schützt Bewegung vor neurodegenerativen Erkrankungen?

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson betreffen Millionen von Menschen weltweit. Bewegung hat sich als wirksames Mittel zur Verbesserung der kognitiven Funktion und zur Verzögerung des Fortschreitens dieser Erkrankungen erwiesen. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung des Gehirns, erhöht die Neuroplastizität und unterstützt die Bildung neuer Nervenzellen und Synapsen.

Studien haben gezeigt, dass körperlich aktive Menschen ein geringeres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Bei Parkinson-Patienten kann Bewegung die motorischen Symptome wie Zittern und Steifheit verbessern und die Lebensqualität erhöhen.

Immunsystem und Infektionen

Regelmäßige körperliche Aktivität hat auch positive Effekte auf das Immunsystem. Moderate Bewegung kann die Immunfunktion stärken und die Anfälligkeit für Infektionen reduzieren. Durch Bewegung werden Immunzellen wie neutrophile Granulozyten und natürliche Killerzellen mobilisiert und ihre Aktivität gesteigert.

Eine Studie im „American Journal of Medicine“ fand heraus, dass Menschen, die regelmäßig moderat Sport treiben, seltener an Infektionen der oberen Atemwege erkranken. Extreme körperliche Belastungen, wie sie bei Marathonläufern vorkommen, können jedoch das Immunsystem vorübergehend schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.

Fazit

Bewegung ist ein entscheidender Faktor für die Prävention und Behandlung zahlreicher Krankheitsbilder. Sie wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, das endokrine System, das Immunsystem und die psychische Gesundheit aus und kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie HKE, Diabetes, Krebs, Osteoporose, Adipositas, Gelenkerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen signifikant reduzieren.

Teile diesen Artikel mit Deinen Freunden

Ähnliche Artikel die Dich vielleicht interessieren

antientzündliche Ernährung Rezepte

Antientzündliche Ernährung: Was hilft gegen Entzündungen im Körper?

Die antientzündliche Ernährung scheint auf den ersten Blick wie ein weiterer Instagram-Trend. Warum es sich für Dich lohnt, in diesem Fall genauer hinzusehen und es nicht als einfachen Trend abzutun? Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen. Doch chronische Entzündungen, die langfristig bestehen bleiben, können zu

Mehr
0

Your Product Basket

Quantity: 0 Items: 0
The Cart is Empty
No Product in the Cart!
0,00 
0,00 
€0.00